Aufbruch in eine neue Ära der Ambientebeleuchtung
Megatrends wie Elektromobilität und autonomes Fahren verändern nicht nur die Automobilindustrie, sondern auch die Gestaltungsansprüche jeglicher Produkte, des Nutzererlebnisses, aber auch insbesondere von Oberflächen. Durch die Kombination aus immer ansprechenderen Innenräumen und Ambientebeleuchtung wurde in der Vergangenheit ein Nutzererlebnis erzeugt, das nur durch Design und Optik allein den Ansprüchen der heutigen Zeit nicht mehr genügt. Das übergeordnete Ziel von Innenräumen ist nun viel mehr ein Zusammenspiel von Funktionalität und Erlebnis.
Mit einer Kombination aus Oberflächendesign, gelaserter 3D-Textur und Licht- und Lacksystemen erreichen die Unternehmen Reichle Technologiezentrum GmbH, die Lightworks GmbH und Mankiewicz gemeinsam genau das: ein Nutzererlebnis, das nicht nur durch Design und Funktionalität besticht, sondern auch das Konzept Ambientebeleuchtung in seiner Gesamtheit neu definiert.
Konkreter ermöglichte die Bündelung der einzelnen Expertisen eine Durchleuchtung von 3D-texturierten Oberflächen, die bei Tageslicht nicht sichtbar ist und erst bei Einschalten der Beleuchtung zum Vorschein tritt. Der entstehende Überraschungseffekt, lässt Fahrzeuginsassen das Fahrzeug regelmäßig neu entdecken.
Erreicht wird dieser Effekt durch die Konzipierung des zu durchleuchtenden Kunststoffbauteils. Die Oberfläche des Bauteils wird dabei in einem ersten Schritt von Designern so ausgelegt, dass bei Tageslicht eine ästhetische Oberfläche geschaffen wird und gleichzeitig bei Nacht zuvor nicht sichtbare Muster und Effekte sichtbar werden können. Die erarbeitete Oberfläche wird dann unter Zuhilfenahme modernster Lasertechnik in Formen und Werkzeuge eingebracht. Im Anschluss wird die Oberfläche mit eigens entwickelten Lackkonzepten versehen, die eine partielle Durchleuchtung ermöglichen und ein Lichtkonzept erstellt, das die Art der Durchleuchtung festlegt.
Hinsichtlich der Individualisierbarkeit des Tag-Nacht-Designs gewährt die Technologie maximale Designfreiheit. Von der mittels Lasertechnik umgesetzten 3D-Textur über das Licht bis hin zur Beschichtung, die „Anti-Fingerprint“ oder gar antibakteriell ausgelegt werden kann, eröffnen sich dem Anwender nie da gewesene Möglichkeiten der Gestaltung. Bei diesem ganzheitlichen Designkonzept handelt es sich um vollkommen geschlossene Oberflächen, die alle Anforderungen der Automobilnorm erfüllen. Dadurch verschmelzen Dekor, Textur, Lack und Licht ohne zusätzliche Konturleiter nahtlos miteinander und bieten ein einzigartiges haptisches und optisches Erlebnis. Selbst Logos, Schriftzüge und Grafiken können so eingebracht werden. Dabei bildet das Basis-Kunststoffteil die Grundlage des Designs, wodurch keine Zusatzinvestitionen notwendig werden. Durch das Realisieren der Durchleuchtung auf der Bauteiloberfläche selbst, können ungewünschte Paralaxeffekte zudem vollständig vermieden werden. Im Vergleich zum herkömmlichen und bei partieller Beleuchtung auf texturierten Oberflächen nicht umsetzbaren Folienhinterspritzen, konzentriert sich das Tag-Nacht-Design Konzept auf 3D-texturierte Oberflächen, wodurch ein hohes Maß an Präzision und eine Passgenauigkeit von wenigen Mikrometern realisiert werden können.
Durch die große Designfreiheit des Tag-Nacht Konzeptes, kann es hervorragend als Sonderausstattung angeboten werden und selbst in Großserie auf Stückzahl eins individualisiert werden. Die möglichen Einsatzbereiche sind dabei insbesondere Dekorleisten, komplette Türverkleidungen, Mittelkonsolen oder in naher Zukunft auch Exterieuranwendungen wie Frontscheinwerfer, Heckleuchten, Kühlergrills oder sogar Außenhautteile. Anwendungsbeispiele wie unterschiedliche Texturen bei unterschiedlichen Fahrmodi, leuchtende Seriennummern bei Sonderserien oder eine Kombination mit Touch-Funktionen sind nur einige der denkbaren Möglichkeiten.